Mit dem Auto ist sie gekommen.

Vom Flughafen in Pisa reiste sie 80 km in den Süden. Hier wellt sich die Landschaft in großen Wogen und breitet sich großartig vor dem Betrachter aus.

Auf literarischen Spuren ist sie gewandelt.

Bolgheri ist voll von biografischen Bezügen auf Giosu Carducci, der hier zwischen 1838 und 1848 seine Jugend verbrachte. In jenen Jahren enstand auch die Zypressenallee, an welche der Dichter in seiner

Ode DAVANTI SAN GUIDO erinnert.

^Auszüge

“Vor Bolgheri die beiden Reihn Zypressen,
die grad und stattlich nach San Guido gehen,
Wie junge Riesen, die im Lauf sich messen,
So eilten sie heran, nach mir zu sehen.

Sie kannten mich und flüsterten mir leise
Kopfnickend zu: – Oh, bist du wieder da?
Warum nicht bleiben? Unterbrich die Reise:
Kühl wird`s zur Nacht, die Straße kennst du ja.

Noch immer baun ihr Nest die Nachtigallen
in unsere Zweigen. Warum fliehst du doch?
Und abends flattern Spatzen nach Gefällen
um uns herum; oh, so verweile doch.”

Besitz hat sie ergriffen von Sant Anna

Sie hat Gemeinschaft genossen.

Mit ihren Freunden saß sie im blumengeschmückten Rondell
und hörte von deren Ausflügen.
Selbst hat sie in den Wiesen Blumen gepflückt.

“O bleib; und morgen, wenn zur Mittagsstunde
Die Pferde schnaufen in des Schattens Hut
Dort an der großen Eichen, in der Runde
Die Ebne schweigt in heißer Sommerglut.

Uns und den alten Eichen hier vertraue
Dein Menschenleid und was dir Kummer bringt,
Oh, sieh das Meer, das friedvoll blaue,
darin die Sonne lächelnd niedersinkt!

Zumal nach Bäumen. – Wie im Zweifel schienen
Die Wipfel flüsternd hin und her zu gehn
Und spöttisch lächelnd hat aus dunklem Grünen
Das rosge Abendlicht hervorgesehn.”

HERMANN HESSE -ITALIEN
“Ein Bogengang hallt auf von meinem Tritt
Und eine Treppe leitet mich gemach
In ein Gewölbe, an Säulen hin, und schwach
Läuft überm feuchten Stein mein Schatten mit”

Erträumt von Menschen einer andern Zeit
Steht Dom, Turm und Palast voll Majestät
Und spricht zu mir, und aus den Säulen weht
Und aus den Bogen lächelt Ewigkeit.”

…..
“Wie wenn auf grünem Teppich leise rollt
Ein blanker Münzenschatz von altem Gold,
So glänzt der grünen Wellen sanfter Lauf
In tausend kleinen Feuern auf;…”
…..

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