KREUZFAHRT VON BREMERHAVEN NACH KIEL



Wußten Sie schon, daß es innerdeutsche Kreuzfahrten gibt?
Sie steigen in Bremerhaven ein, befahren zwei Meere und steigen in Kiel wieder aus. Wunderbar!

Ja, für richtige Urlauber lohnt sich die Reise von Sachsen aus bestimmt nicht, aber als zusätzlicher Programmpunkt im Norden Deutschlands schon. Sie hätten dann sozusagen die Entfernung Bremerhaven – Kiel nicht auf der Landstraße, sondern über die Nordsee, das Skagerak, das Kattegat und die Ostsee zurückgelegt.
Warum nicht?
Selbst erlebt über zwei Nächte im Mai 2012 mit der ARTANIA von Phoenix-Reisen, lesen Sie jetzt einen kurzen Bericht.


Wir lassen aber erst einmal die großen Koffer an Bord an Deck bringen und legen pünktlich ab.


Decks: 9
Passagiere: 1200
Besatzung: 420
Reisegeschwindigkeit: 15 -18 Knoten
Antrieb: Pielstick Dieselmotoren
Sprache: Deutsch
Bordwährung: Euro
Restaurants: 2 gleichwertige Restaurants mit ca. 900 Plätzen
Lido-Bufett-Restaurant
eine lange Tischzeit, freie Platzwahl


ARTANIA


Bei warmem Sonnenschein laufen wir aus und schon bin ich mitten unter meinen potentiellen Kunden, echten Kreuzfahrern, Schnäppchenjägern, deutschlandweiten Reisebürokollegen, kleinen Reisegesellschaften, Neugierigen.


Die Pärchen, die an der Reling stehend die Katalogseiten füllen,
gibt es ja wirklich!


Noch lange begleitet uns die Kulisse des Containerhafens und dann lasse ich mich zum Abendessen im Bufettrestaurant “Lido” auf Deck 8 nieder.
Mir gegenüber sitzt ein Pärchen aus Bremerhaven selbst und ich bekomme die nähere Umgebung auf dem Meer erklärt, wunderbar!
Wir passieren die Insel Neuwerk und kommen sogar am berühmten Leuchtturm “Roter Sand” vorbei. Jahre vorher muß man reservieren wenn man auf dem Leuchtturm übernachten will. Dann verdichtet sich der Schiffsverkehr, denn hier trennen bzw. vereinen sich die Verkehrswege in Elbe-und Weserein- bzw. -ausfahrt.


Wir passieren die Insel Neuwerk und kommen sogar am berühmten Leuchtturm “Roter Sand” vorbei. Jahre vorher muß man reservieren wenn man auf dem Leuchtturm übernachten will. Dann verdichtet sich der Schiffsverkehr, denn hier trennen bzw. vereinen sich die Verkehrswege in Elbe-und Weserein- bzw. -ausfahrt.


Beim Rundgang auf dem Schiff fällt mir auf, daß an keiner Stelle, außer in der Mitte des Sonnendecks, durchsichtige Plastikwände die Sicht versperren. Außerdem laufe ich auf feinsten Planken und nicht auf Teppich.
Auf dem umlaufenden Deck 4 und auf mehreren Decks am Bug und am Heck kann ich mir den frischen Seewind um die Nase wehen lassen. Sogar wenn ich mich in der Bar am Heck niederlasse, schaue ich auf die Wellen. Ich halte mein Glas, auf schmalem Bord stehend, ganz fest und muß noch aufpassen, daß meine Sandalen nicht durch den Schlitz ins Meer rutschen.
Selbst einige Fitneßgeräte und die Tischtennisplatten stehen frei auf dem Deck und nicht in klimatisierten Räumen. Geht es eigentlich noch maritimer? Auf einem Schiff neuester Generation gewiß nicht.
Hier genieße ich Seefahrt.




Die abendliche Abwechslung im Schiff ist groß. Im Kino lockt ein Film, nebenan auf der Showbühne wird gute Musik und Tanz gezeigt. Das Servicepersonal ist bestens aufgelegt und mit dem Zücken der Bordkarte kann man unbekümmert und entspannt seine Getränke in den Bars bezahlen.
Ein großes Bier kostet 3,10 € und ein Cocktail 4,70 €. Rot- und Weißwein waren schon beim Abendessen inklusive.

Phoenix-Reisen hat dieses 1984 gebaute Schiff 2011 gekauft und nach eigenem Konzept umgebaut. Mir gefällt es! Kreuzfahrtneulingen kann ich es empfehlen! Es faßt zwar bereits 1200 Passagiere aber es gibt genügend Rückzugsgebiete auf den einzelnen Decks drinnen und draußen.

Die zwei großen Restaurants befinden sich auf Deck 2 und 3. Dort sind die Motoren schon eher zu hören als oben in den Kabinen. Und wenn die Maschinen gedrosselt werden, kann es schon passieren, daß das Besteck in den Kosten vibriert. Wir haben unseren Spaß daran – schließlich sind wir ja auf einem Schiff!


Zum bayrischen Frühschoppen am nächsten Morgen erscheint der Kreuzfahrtdirektor höchstselbst in “Uniform”. Es gibt Freibier.


In einem Seminar können wir die kompetenten Leute auf dem Schiff mit Fragen löchern.

Die eigentlichen Tanzpartys finden in den Innenräumen mit Livemusik statt.
In der offenen Phoenix-Bar treffen sich hauptsächlich die Raucher und Romantiker.


Ein Tiefdruckausläufer beschert uns über Nacht Windstärke 8.


Da fast alle Gäste sehr aufgeschlossen sind für small talk am Tisch, an der Reling oder im Theater, kommen wir ganz schnell und locker mit dem vor uns sitzenden Paar ins Gespräch.
Hier wird deutsch gesprochen!


2 Uhr nachts passieren wir die Brücke über den Großen Belt.


Ich begegne beim Frühstück einer netten älteren Leipzigerin. Sie testet das Schiff weil sie im Herbst sechs Wochen damit unterwegs sein wird. Sie fliegt nicht, also fährt sie mit dem Schiff nach Amerika und auf anderer Route zurück.
Meine Kollegin aus dem Fach inspiziert genauestens die Kabinen nach Rollstuhltauglichkeit, denn sie vermittelt hauptsächlich Reisen für behinderte Gäste. Viele Kabinen sind für die Besichtigung für uns geöffnet.

So hat jeder sein Ziel auf dem Schiff und das Schiff selbst hat auch ein Ziel: Kiel!
Dort werden wir mit Wasserfontänen des Feuerlöschbootes begrüßt weil die Artania das erste Mal in Kiel einläuft. An der Reling höre ich die Bemerkung: “Das ist doch Wasserverschwendung”!
Alle grinsen.


AIDA cara in Kiel


Blücherbrücke mit Traditionsseglern


Ein besonderer Höhepunkt für mich ist das Passieren “meines” Traditionsschiffes Stortemelk.
nähere Informationen
Es hat an der Blücherbrücke seinen Liegeplatz. Die Besatzung wartet schon auf mich, denn ich hatte mich angekündigt.
Wir trinken Kaffee und genießen das Panorama des Kieler Hafenbeckens vor uns.
Auf der Backskiste und dem Tauwerk sitzend stellen wir beruhigt fest:
Es ist ein Glück, daß es für jeden Geschmack der Passagiere ein Schiff gibt!



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